E-Commerce

Shopify Payments Kartentransaktionen ohne Drittanbieter

Annika MüllerRobert Brandl

Von Annika & Robert

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Shopify-Payments

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Wenn Sie „Onlineshop erstellen“ bei Google eingeben würden, müssten Sie nicht lange suchen, bis Sie auf einen Link zu Shopify stoßen.

Das überrascht mich ganz und gar nicht. Shopify ist aktuell die führende E-Commerce-Lösung weltweit, und das nicht nur dank seiner erfolgreichen Online-Marketing Kampagne. Was Dinge wie Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität und Kundensupport angeht, wird hier glänzende Arbeit geleistet.

Jedoch gab es dabei immer einen kritischen Aspekt, nämlich die Abwicklung von Kartenzahlungen. Man war auf die Lösung eines Drittanbieters angewiesen, die teuer und kompliziert war, da man mit einem weiteren Dashboard arbeiten musste. Noch dazu hatte Shopify hierfür eine zusätzliche Gebühr erhoben.

Gehört das jetzt, wo Shopify seine eigene Zahlungslösung anbietet, der Vergangenheit an? Um das herauszufinden, habe ich Shopify Payments getestet, um beurteilen zu können, ob das Ganze für Sie sinnvoll ist.

Übersicht zu Shopify Payments

Shopify Payments erlaubt es Händlern, im Onlineshop Kreditkartenzahlungen sowie SOFORT-Überweisungen und Zahlungen über Klarna anzubieten. Weitere Zahlungsmöglichkeiten wie Überweisung, PayPal u. v. m. können ebenso genutzt werden.

Shopify ist eine Plattform zum Erstellen und Betreiben eines Onlineshops. Für Bezahlvorgänge war in der Vergangenheit allerdings ein sogenanntes externes Zahlungs-Gateway erforderlich.

Was ist Shopify Payments?

Einfach ausgedrückt handelt es sich um einen integrierten Service, durch den alle Schritte abgewickelt werden: vom Zeitpunkt, wenn ein Nutzer seine Kundeninformationen auf der Check-out-Seite eingibt, bis zu dem Moment, in dem das Geld auf Ihrem Bankkonto eintrifft.

shopify payments deutschland

Hört sich gut an, oder? Ein paar Gedanken dazu möchte ich Ihnen aber trotzdem nicht vorenthalten:

Vorteile von Shopify Payments

  • Keine zusätzlichen Transaktionsgebühren mehr: Ohne Zweifel der größte Anreiz sich für Shopify Payments zu entscheiden.
  • Problemlose Integration: Es läuft alles direkt über Ihr Shopify-Dashboard. Sie brauchen sich nicht auf einer anderen Plattform einzuloggen, um zu schauen, wo sich Ihr Geld befindet.
  • Andere Zahlungsanbieter sind möglich: Die Nutzung von Shopify Payments schließt andere Anbieter nicht aus, also können Ihre Nutzer trotzdem über andere Gateways wie PayPal bezahlen.

Nachteile von Shopify Payments

Gebühren von Shopify Payments

Zunächst muss man anmerken, dass bei der Nutzung von Shopify Payments die Kommission wegfällt, die Shopify normalerweise zusätzlich zu den Gateway-Gebühren verlangt. Das sind 2 % (Basic Shopify), 1 % (Shopify) und 0,5 % (Advanced Shopify).

Das gilt selbst, wenn Sie Shopify Payments aktivieren und Kunden dann beim Check-out PayPal auswählen. Ein wichtiger Grund also, Shopify Payments kostenlos zu aktivieren.

Dennoch müssen Sie weiterhin für jede Transaktion zahlen! Die folgende Tabelle zeigt Ihnen, was das je nach Tarif und Bezahlmethode für Sie bedeutet.

Basic Shopify Shopify Advanced Shopify
Monatliche Kosten (jährliche Abrechnung) 27€/ Monat 79€/ Monat 289€ / Monat
Online-Kreditkartengebühren 2,4% + 0,25€ 2,1% + 0,25€ 1,8% + 0,25€
Sofortüberweisungs-Rate 1,4% + 0,25€ 1,4% + 0,25€ 1,4% + 0,25€
Klarna Kauf-Rate (Rechnung) 2,99% + 0,35€ 2,99% + 0,35€ 2,99% + 0,35€

Und jetzt, wo Sie alle Zahlen kennen, schauen wir uns einmal an, was Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie Shopify Payments nutzen.

Shopify Payments vs. PayPal

Sie können zwar sowohl Shopify Payments als auch PayPal nutzen, aber die Transaktionsgebühren für letzteren Anbieter fallen etwas anders aus. Innerhalb von Deutschland und der EU sind es 2,49% + 0,35€ (abhängig von Ihrem Transaktionsvolumen). Wenn Sie jedoch Zahlungen aus Ländern außerhalb von Deutschland akzeptieren, z.B. aus den USA, fallen 4,49% plus eine geringe Festgebühr an. Eine genaue Aufschlüsselung der PayPal-Gebühren finden Sie hier.

  • Denken Sie daran, dass PayPal Gebühren für die Währungsumrechnung erhebt. Wenn Sie in mehreren Ländern verkaufen, könnten Ihnen dadurch erhebliche Extrakosten entstehen.
  • Für Non-Profit-Unternehmen und NGOs gibt es einen kleinen Rabatt auf Transaktionen (1,5% des Spendenbetrags + 0,35€ Festgebühr).
  • POS (Point of Sale)-Zahlungen werden von PayPal nicht unterstützt.
  • Der große Vorteil ist auch, dass bei Shopify Payments die Kunden die ganze Zeit auf Ihrer Website bleiben. Mit PayPal werden sie dorthin weitergeleitet, wodurch die Conversion Rate sinken kann (obwohl es die Option gibt, ohne Einloggen zu bezahlen, aber nicht alle sehen sie).
  • Außerdem gibt es da noch den gefürchteten Käuferschutz von PayPal. Der ist super, wenn Sie sich auf der Käuferseite befinden. Wenn Sie aber Händler sind, kann es zu zahlreichen Forderungen von Kunden kommen. In solchen Fällen ergreift PayPal in der Regel eher für die Kunden Partei als für die Verkäufer.

shopify payments paypal

Sollte ich PayPal dann überhaupt aktivieren?

Ich würde dazu raten. Es kostet nichts zusätzlich und manche nutzen es wirklich gerne. Es kann die Vertrauenswürdigkeit Ihrer Seite erhöhen und Ihre Conversion Rate steigern. Manche Händler beschweren sich über den großen PayPal-Button beim Check-out, aber das ist eine Voraussetzung des Anbieters, also müssen Sie leider damit leben.

Was hat Shopify Payments eigentlich mit Stripe zu tun?

Hinter der Abwicklung von Shopify Payments steht der Anbieter Stripe. Sie können aber für Kartenzahlungen auch ein anderes Stripe-Konto einrichten. In jedem Fall bedeutet das, dass Sie sich an die Nutzungsbedingungen von Stripe halten müssen. Das beinhaltet unter anderem:

  • Kein Dropshipping
  • Keine Nacktheit im Zusammenhang mit Produkten
  • Weitere verbotene Geschäftsbereiche

In Bezug auf die Keine-Nacktheit-Klausel gaben einige Nutzer an, dass ihre Seiten aus seltsamen Gründen als Spam gekennzeichnet wurden. Sie vermuten, dass die Websites von Bots gescannt werden, ohne dass eine große Überprüfung durch einen Menschen stattfindet, ob die Produkte tatsächlich anstößig sind.

Deshalb sind manche der Meinung, es sei vielleicht besser, ein separates Stripe-Konto einzurichten. Sie behaupten, dass es bei Stripe einfacher wäre mit jemandem zu sprechen als bei Shopify Payments – was also einen besseren Kundensupport bedeutet, falls etwas schiefgeht.

Kann jeder Shopify Payments verwenden?

Nicht wirklich. Shopify Payments ist nicht in Österreich und der Schweiz verfügbar. Allerdings scheint die Liste der unterstützten Länder mit jedem Jahr länger zu werden.

Der Ort ist jedoch nicht die einzige Einschränkung. Hinzu kommt, dass gewisse Gewerbe von der Nutzung ausgeschlossen sind. Hier finden Sie eine Übersicht der verbotenen Gewerbe.

Wie richte ich Shopify Payments ein?

Nichts ist leichter als das. Sofern Sie bereits Shopify-Nutzer sind, halten Sie einfach ein paar Informationen, z.B. Ihre Kontonummer, bereit. Es dauert höchstens ein paar Minuten, bevor Sie starten können. Das ist im Vergleich zu anderen Gateways unglaublich schnell.

Hier eine kurze Anleitung zur Einrichtung:

1. Loggen Sie sich in Ihr Shopify-Backend ein.

2. Wählen Sie in den Einstellungen „Zahlungsmethoden“ aus.

3. Klicken Sie unter Shopify Payments auf „Kontoeinrichtung abschließen“.

4. Geben Sie Ihre geschäftlichen sowie persönlichen Daten, Produkt- und Bankinformationen an.

Nachdem Sie alle Informationen gesendet haben, werden diese überprüft und es erfolgt (hoffentlich) die Freischaltung, sodass Sie mit der Zahlungsabwicklung über das Shopify-Gateway beginnen können.

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Eine wichtige Anmerkung wäre da allerdings noch: Shopify erteilt Ihnen innerhalb kurzer Zeit die Erlaubnis, Shopify Payments zu nutzen, und kann Ihnen diese deshalb von einem Moment auf den anderen auch wieder entziehen, falls sich herausstellt, dass die Nutzungsbedingungen verletzt wurden.

Wie läuft die Geldabwicklung bei Shopify Payments?

Das ist das Coolste an Shopify Payments. Sie können Ihr Geld in Echtzeit verfolgen, und zwar direkt über Ihr Shopify-Dashboard. Das heißt, Sie müssen sich nicht mehr jedes Mal auf einer externen Plattform einloggen.

Was den zeitlichen Aspekt angeht, dauert es normalerweise 3 Werktage, bis sich das Geld auf Ihrem Bankkonto befindet. Je nach Ihrem Produkt kann es länger dauern (bis zu 30 Tage).

Ein Minuspunkt: Ab und zu werden von Shopify Gelder eingefroren, solange Streitfälle, Rückbuchungen oder verdächtige Aktivitäten überprüft werden. Das ist manchmal etwas ärgerlich, da es hier an Transparenz mangelt und für rechtmäßige Händler wirklich frustrierend sein kann.

Sind bei Shopify Payments mehrere Währungen verfügbar?

Ja, Shopify Payments unterstützt verschiedene Währungen. Die Preise werden automatisch umgerechnet, basierend auf:

  • dem aktuellen Währungskurs,
  • Ihrer Rundungsregel.

Der erste Punkt ist ziemlich klar. Ebenfalls anzumerken ist, dass Shopify im Gegensatz zu PayPal weder übermäßig viel berechnet noch versteckte Gebühren aufweist.

Rundungsregeln sind ziemlich hilfreich, damit Ihre Preise für Kunden einheitlich erscheinen, wenn die Umrechnungskurse stark variieren. Sie können zum Beispiel entscheiden, dass alle Preise auf 0,99 oder 0,90 gerundet werden, unabhängig vom Ergebnis der Umrechnung.

Wie kann ich mit Shopify Verkäufe vor Ort tätigen?

Mit Shopify Payments ist auch die persönliche Abwicklung von Kartenzahlungen möglich. Wenn Sie die von Shopify empfohlenen Kartenlesegeräte verwenden, ist das vielleicht sogar die einzige Option. Aktuell werden in Deutschland aber nur externe Kartenterminals unterstützt. Mit diesen kann zwar der Zahlungsstatus verfolgt werden, nicht aber die Zahlungsdetails.

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Genau wie die Nutzung mehrerer Währungen stehen POS-Zahlungen nur den Nutzern mit einem „Shopify“- oder höheren Tarif zur Verfügung. Was schade ist: Shopify erhebt in Deutschland die gleichen Gebühren wie beim Online-Kauf. In den USA z.B. wären diese niedriger.

Wie bereits erwähnt, betragen die Gebühren 2,1 % + 0,25 € (Shopify) oder 1,8 % + 0,25 € (Advanced Shopify).

Was hat es mit den gefürchteten Rückbuchungen auf sich?

Leider sind Rückbuchungen für jeden Shopbetreiber eine Qual, besonders im E-Commerce-Bereich. Dabei geschieht Folgendes (für den Fall, dass Sie nicht Bescheid wissen):

  • Jemand kauft ein Produkt in Ihrem Shop.
  • Sie versenden es.
  • Der Kunde sagt, die Karte wurde gestohlen / er hat es sich anders überlegt.
  • Sie verlieren ein Produkt und das Geld wird zurückgezahlt.

Aber die totale Krönung ist:

Auf der Liste der Beschwerden von Shopify Payment-Nutzern stehen Rückbuchungen an erster Stelle. Viele sind der Auffassung, dass das Betrugsschutzsystem nicht richtig funktioniert, und empfehlen stattdessen PayPal aufgrund der besseren Technologie.

Shopify Payments – Ein paar letzte Gedanken

Meiner Meinung nach ist die Sache mit Zahlungs-Gateways immer schwierig. Sie sind komplex und undurchsichtig, und man muss sich viele Optionen ganz genau anschauen, um keinen Fehler zu machen.

In dieser Hinsicht ist deshalb der größte Vorteil von Shopify Payments die Benutzerfreundlichkeit. Die Verwendung ist unkompliziert und der Anbieter erhebt transparente Gebühren.

Die einzige böse Überraschung erlebt man eventuell im Zusammenhang mit Betrugsfällen. Wenn Sie glauben, bei Ihrem Shop ist das Risiko für Betrug hoch, dann seien Sie sehr vorsichtig mit den Rückbuchungsgebühren.

Zu guter Letzt: Es ist klar, dass Shopify will, dass Sie die eigene Zahlungslösung des Anbieters verwenden. Wenn Sie bereits Shopify-Nutzer sind, ist das super. Doch dadurch, dass die Standard-Transaktionsgebühr entfällt, wirkt es, als würden Sie Geld sparen. In Wahrheit gibt es vielleicht günstigere Alternativen, deshalb lohnt es sich, ein wenig Zeit zu investieren, um sich zu anderen E-Commerce-Optionen zu informieren (falls Sie nicht bereits Shopify-Nutzer sind).

> Mehr zu Shopify Payments erfahren

Ja. Es ist möglich, Shopify Payments einzurichten und den Nutzern beim Check-out z.B. trotzdem PayPal als Bezahlmöglichkeit anzubieten.

Nein, für Sie fallen nur Kosten auf Basis des Gateways an, für das sich Ihr Kunde beim Check-out entscheidet.

Die bekanntesten sind Authorize.Net, Stripe und PayPal. Je nach Ihrem Land ist die Auswahl aber noch viel größer.

Die Autoren

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Annika Müller

Content Manager

Hi, ich bin Annika und gehöre seit 2020 zur Tooltester-Familie. Digitale Tools wie Website-Baukästen teste und bewerte ich professionell nun schon seit rund 8 Jahren. Nach Abschluss meines M.A. in Medienwissenschaften entschied ich mich meinen Wohnsitz ins sonnige Spanien zu verlegen und freue mich von hieraus User:innen bei der Erstellung ihrer Website-Projekte zu unterstützen (und dabei jeden Tag selbst noch etwas Neues dazuzulernen). Wenn Sie Fragen haben, hinterlassen Sie uns gern im Kommentarbereich eine Nachricht!

Robert Brandl

Gründer und Geschäftsführer

Servus, ich bin der Gründer von Tooltester! Ursprünglich aus München startete ich mein Berufsleben als Projektmanager in einer digitalen Marketingagentur in Frankfurt, wo ich immer derjenige war, der neue Web-Tools testete. Glücklicherweise konnte ich dieses Hobby im Jahre 2010 in meinen Beruf verwandeln. Ich freue mich von Ihnen zu hören. Sie finden mich auch auf LinkedIn.

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