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Wenn Sie einen kleinen Shop betreiben, fragen Sie sich vielleicht, warum E-Commerce-Statistiken für Sie wichtig sein sollen.
Das E-Commerce-Business verändert sich rasant und da kann es manchmal hilfreich sein, sich die größeren Trends anzuschauen.
Folgendes könnten Sie also aus diesem Artikel mitnehmen: Ideen zu Ihrer nächsten Marketingkampagne, Infos dazu, was Sie in Bezug auf die Verkaufsziele für das Jahr erwarten können, oder neue Methoden, mit denen Sie die Conversions steigern können.
Da wir uns hier relativ vielen Themen widmen wollen, legen wir direkt los! Wie Sie sehen, werden die Statistiken in die folgenden Kategorien eingeteilt:
Der globale E-Commerce-Markt
Die Online-Verkäufe haben in den letzten Jahren weltweit stetig zugenommen und die Coronakrise hat diese Entwicklung sogar noch schneller vorangetrieben.
Die Menschen blieben zu Hause und konnten nicht auf den Shoppingmeilen einkaufen, dafür haben die Onlineshops fleißig geliefert. Der globale E-Commerce-Markt befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend. Alleine 2020 stiegen die weltweiten E-Commerce-Verkäufe um 24% auf 4,29 Billionen $. Eine deutliche Steigerung zum Wachstum von 17,9% im Jahr zuvor. E-Commerce macht inzwischen 20% aller Einzelhandelsverkäufe aus.
Der Online-Handel wird bald die beliebteste Shoppingmöglichkeit sein
Es gibt einige Prognosen, dass 95% aller Einkäufe bis zum Jahr 2040 online abgewickelt werden. Dank mobiler Geräte und auch dem IoT (Internet of Things) war es noch nie so einfach, auf Wunsch und Nachfrage Artikel zu bestellen, und Verbraucher scheinen sich an dem reibungslosen digitalen Einkaufserlebnis zu erfreuen.
Dies wird zu der steigenden Summe der weltweiten E-Commerce-Verkäufe beitragen, die im Jahr 2022 auf 5,4 Billionen $ ansteigen werden und anschließend im Jahre 2024 bombastische 6,4 Billionen $ erreichen soll.
China stellt alle anderen Märkte in den Schatten
Die Top 10 der größten E-Commerce-Märkte der Welt sind laut eMarketer:
- China: 2.78 Milliarden $
- USA: 843 Milliarden $
- Vereinigtes Königreich: 170 Milliarden $
- Japan: 144 Milliarden $
- Südkorea: 120.1 Milliarden $
- Deutschland: 102 Milliarden $
- Frankreich: 80 Milliarden $
- Indien: 68 Milliarden $
- Kanada: 44 Milliarden $
- Spanien: 37 Milliarden $
Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2021 und es ist zu erwarten, dass all diese Märkte 2022 weiter wachsen werden, wobei China und Indien mit Abstand die Vorreiter sein werden.
Interessanterweise wird zwar der größte Teil der westlichen Welt von nur einem Giganten dominiert (mehr dazu später), aber der riesige chinesische Markt teilt sich auf zwischen Alibaba 59% des Markts), JD (17% des Markts) (Stand 2019) und anderen Einzelhändlern. Nebenbei bemerkt ging Alibaba 2014 an die US-Börse (und seine Aktien haben sich seither verdreifacht).
Doch am interessantesten ist, dass es möglicherweise gar nicht mehr so wichtig ist, wo sich der Shop befindet. Der Grund:
Käufer sind zunehmend international unterwegs
Die Grenzen der E-Commerce-Marktplätze werden immer durchlässiger. Aufgrund der heutigen Effizienz der Liefer- und Transportlogistik bestellen mehr und mehr Menschen Produkte aus dem Ausland.
Laut einem Bericht von Nielsen (der inzwischen nicht mehr online verfügbar ist) haben 2019 weltweit 57% der Käufer (im Durchschnitt) bei einem ausländischen Händler eingekauft. 2020 ist diese Zahl auf 68% angewachsen – China, die USA und Großbritannien sind die beliebtesten Länder bei grenzübergreifenden Käufern.
Der Effekt der Pandemie
Die COVID-19-Pandemie führte zu zahlreichen Aufgaben vieler Einzelhandelsgeschäfte. Lockdowns, Reisebeschränkungen und selbst Panikkäufe spielten eine Rolle in der Transformation, die der E-Commerce Bereich durchlaufen hat seit März 2020.
Laut Statista vermieden in den USA 62% der Bevölkerung Einzelhandelsgeschäfte und ganze 74,6% verzichteten auf Besuche von Shopping-Centern (was natürlich auch daran liegen kann, dass diese geschlossen waren). Die Anzahl der Online-Shopper stieg im Gegenzug um 52%
Beliebte Produktkategorien bei Onlinehändlern waren Hygieneprodukte (insbesondere Handschuhe), Küchengeräte, medizinische Produkte sowie Dekoartikel für das Zuhause.
Und sogar als die Beschränkungen wieder gelockert wurden, hat dies nicht die neuen Gewohnheiten zurückgedreht. Weiterhin wurde in den USA 2020 eine Zunahme von 208% in Click & Collect-Bestellungen verzeichnet (Kauf über die Website, Abholung im Laden). Die gleiche Studie kam auch zum Schluss, dass 90% der Konsumenten die Möglichkeiten der Lieferung nach Hause mindestens über die nächsten 6 Monate weiternutzen möchten.
Es gibt einige Indikatoren, die darauf hindeuten, dass der Boom im Online-Handel auch nach der Pandemie nicht enden wird. In Großbritannien wird erwartet, dass 46% der Konsumenten auch weiterhin Kleidung und Accessoires online kaufen werden. Elektro- und Unterhaltungsgeräte (36%) sowie Schönheitsprodukte (33%) waren weitere Kategorien, die viele Leute auch künftig online einkaufen werden. Es ist ziemlich klar, dass COVID einen starken Effekt auf das Einkaufsverhalten der Menschen hatte. Dieser bleibt möglicherweise auch in Zukunft bestehen.
Der Gigant im E-Commerce: Amazon
Wenn es um den globalen Online-Handel geht, darf Amazon, der Marktführer des Einzelhandels, nicht unerwähnt bleiben. Als Betreiber eines kleinen Business ist Ihnen der Händler womöglich ein Dorn im Auge.
Doch die Wahrheit ist: Amazon legt die Regeln für das E-Commerce-Geschäft fest und Sie sollten immer genau wissen, was sich beim Megabusiness von Jeff Bezos tut.
Riesig, aber nicht am Größten
Auch wenn diese in Deutschland keine Rolle spielen, gibt zwei Marktplätze, die noch größer sind als Amazon (gemessen am Bruttowarenumsatz): Taobao (gehört zu Alibaba) und Tmall. Als Dritter erlöst Amazon aber immer noch einen gigantischen Umsatz von rund 470 Milliarden $ (im Jahr 2021). Das Wachstum von 2019 auf 2020 betrug 38% mit einem spektakulären 4. Quartal in dem erstmalig 100 Milliarden $ erlöst wurden.
Fast 70% Marktanteil in Deutschland
Gemessen am kompletten E-Commerce-Umsatz in Deutschland wuchs Amazons Anteil innerhalb von vier Jahren von 52% (2015) auf gewaltige 68% (2018).
Selbst wenn man Amazons Marktanteil am gesamten Einzelhandelsumsatz misst (online und offline), kommt man in Kategorien wie Elektronik & Computer (24,0%), Spielzeug, Baby, Sport & Freizeit (17,9%) sowie Bücher & Bürobedarf (14,7%) auf gewaltige Marktanteile.
Prime-Dienst wirkt sich auf Erwartungshaltung der Kunden aus
Eines der größten Verkaufsargumente von Amazon ist das Abonnement „Amazon Prime“, durch das man neben ein paar anderen Vorteilen den Service einer priorisierten Lieferung bestimmter Bestellungen wahrnehmen kann.
In Deutschland gibt es letzten Erhebungen zufolge 17,3 Millionen Amazon-Prime-Mitglieder. Hält der Trend an, werden bald mehr Menschen bei Prime Mitglied sein als in den beiden großen Kirchen.
In den USA beläuft sich die Zahl der Amazon-Prime-Mitglieder auf 95 Millionen – das ist die Performance, gegen die Ihr Shop ankommen muss, wenn es um die Lieferung Ihrer Pakete geht. Die Lieferzeit bestimmt immer mehr, ob Verkäufe abgeschlossen werden oder nicht.
Wie können sich kleinere Onlineshops also behaupten gegen Versprechen wie einer kostenlosen Lieferung am Tag nach der Bestellung?
Auch die Rückgaberichtlinien sind ein Game Changer
Ein weiterer Vorteil, wenn man die Kontrolle über die Lieferlogistik hat und so viel Geld macht: Man hat einen größeren Handlungsspielraum bei der Warenrückgabe.
Laut RetailDive wollen 88% der Käufer die Möglichkeit haben, einen Artikel zurückzugeben, und 95% davon geben an, dass sie bei einem problemlosen Rückgabeprozess zu wiederkehrenden Käufern werden würden.
Die lockeren Bestimmungen von Amazon mit seinem 30-tägigen Rückgaberecht haben sicherlich Einfluss darauf, wie Kunden über einen möglichen Kauf nachdenken. Sie sollten Ihre eigenen Richtlinien deshalb klar formulieren, um eine Enttäuschung bei Ihren Kunden zu vermeiden.
Shoppingfeiertage – Rabatte und Sonderangebote
Wie man sich denken kann, hatte die Pandemie einen großen Einfluss auf die E-Commerce-Verkäufe 2020 während der traditionell starken Rabattsaison im Herbst. Shopify berichtete vom erfolgreichsten Black Friday/Cyber Monday aller Zeiten. In den USA war der Cyber Monday 2020 der größte Einkaufstag der Geschichte mit Verkäufen von 10,8 Milliarden $.
Auf der anderen Seite des Atlantiks in Großbritannien wuchsen die Black Friday-Verkäufe um 146% verglichen mit 2019. Die Online-Händler zählten 21% mehr Besucher im Vergleich zum Vorjahr.
Das Ereignis BFCM wird jedes Jahr größer
Black Friday und Cyber Monday sind zwei der größten Events im Kalender des Onlineverkaufs. Die Verkaufszahlen sind im Jahresvergleich um etwa 19% gestiegen, und dieser Trend führte sich auch 2020 fort. Laut Adobe Analytics wurden während der sogenannten Cyber Week 34,4 Milliarden $ umgesetzt, was einem Wachstum von 20,7% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
- Amazon erzielte Verkäufe von 4,8 Milliarden $ während des Black Friday / Cyber Monday-Wochenendes, was einem Wachstum von 50% entspricht im Vergleich zu 2019.
- Shopify’s Händler verkauften zusammen Waren im Wert von 5,1 Milliarden $ während des vorher erwähnten Wochenendes. Ein Wachstum von 76%!
- Facebook meldete ein Wachstum von 98% während der Cyber Week, was manchen vielleicht überrascht. Aber hierzu zählen auch Verkäufe über Instagram.
Behalten Sie auf jeden Fall den Prime Day im Auge
Da wären wir wieder bei Amazon – doch als Besitzer eines kleinen oder mittelgroßen Onlineshops wären Sie fast schon verrückt, wenn Sie Mitte Oktober den Großteil Ihres Marketingbudgets ausgeben würden. Amazon erobert am Prime Day den Markt mit seinen Schnäppchen und lässt anderen Onlineshops im Frühherbst nicht mehr viele kaufwillige Kunden übrig.
Und es funktioniert: 2021 konnte das Unternehmen einen Umsatz von rund 11 Milliarden $ verzeichnen, das ist ein Anstieg von fast rund 8% gegenüber dem Vorjahr bei den Gewinnen am Prime Day. Im Vorjahr konnte im Vergleich zu 2019 sogar ein enormer Anstieg von 60% verzeichnet werden.
Onlineshop-Plattformen
Wir haben bereits ein paar interessante Statistiken zu Shopify und WooCommerce zusammengetragen und für Ende 2021 sehen die Zahlen nicht wesentlich anders aus. Trotzdem kommen hier noch ein paar wissenswerte Fakten, um die Tools besser ins Gesamtbild der Onlineshop-Plattformen einordnen zu können.
WooCommerce immer noch die beliebteste Lösung für E-Commerce-Webseiten
Das Tool nimmt unglaubliche 92% des Plugin-Markts ein (alle Kategorien zusammengenommen), was wirklich beeindruckend ist, selbst wenn man bedenkt, dass ungefähr ein Drittel aller Websites weltweit auf WordPress laufen.
Falls Sie sich für die zweitgrößte Plattform interessieren: Bei Ecwid handelt es sich um ein Plugin, mit dem Sie auf jeder Website einen Onlineshop integrieren können. Es ist bemerkenswert, wie beliebt das Tool ist, denn es handelt sich ja nicht gerade um eine bekannte Marke, im Gegensatz zu Shopify zum Beispiel.
Wenn wir uns den gesamten Markt der E-Commerce Systeme ansehen, sehen die Zahlen aber ganz anders aus. WooCommerce ist jedoch immer noch führend mit mehr als einem Viertel Marktanteil unter den 1.000.000 größten E-Commerce Websites. Shopify kommt aber direkt danach:
Shopify – Erobert die Plattform die Welt im Sturm?
Unsere Recherchen haben ergeben, dass Shopify der einzige Anbieter ist, der auf jedem Kontinent im Trend liegt. Besonders beliebt ist er in Nordamerika, Afrika, Australien und Südostasien.
Obwohl sich die Onlineshop-Plattform ursprünglich auf die USA und Kanada konzentrierte (was zur Ausweitung auf andere englischsprachige Länder führte), begann das Unternehmen 2018 damit, auch den Rest der Welt offensiv zu umwerben.
Mittlerweile werden auf der Plattform 6 neue Sprachen angeboten: Französisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, brasilianisches Portugiesisch und Japanisch. Shopify Payments (ein Totschlagargument, wenn man nicht zusätzlich Geld für Transaktionsgebühren ausgeben will), ist nun auch in weiteren Ländern verfügbar, und es kommen immer mehr Währungen hinzu.
Außerdem sind die Aktien des Anbieters inmitten der Pandemie um 270% gestiegen, während die Verkäufe im 4. Quartal 2020 um 94% gestiegen sind (verglichen mit dem Vorjahreszeitraum).
Magento bietet E-Commerce-Lösungen für die Großen
Sicherlich überrascht es niemanden, dass Magento immer noch die beliebteste Onlineshop-Lösung für bekannte Marken in vielen vertikalen Märkten ist, zum Beispiel für Olympus, 3M, Nike oder Ford.
Es ist unwahrscheinlich, dass eines dieser Unternehmen plötzlich auf Shopify umsteigt, wenn es bereits eine komplette Infrastruktur für Magento aufgebaut hat, trotzdem gab es einen deutlichen Rückgang bei der Nutzung des Tools zwischen 2019 und 2020.
Mobiles Shopping – Lassen Sie sich den Trend nicht entgehen
Wir konnten also bisher sehen, dass Verbraucher mehr denn je online einkaufen. Aber welche Geräte werden bevorzugt genutzt?
Es hat sich gezeigt, dass das Smartphone immer beliebter wird fürs Online-Shopping. Und wer diese Geräte bei seinem Onlineshop nicht berücksichtigt, muss mit schlimmen Folgen fürs Geschäft rechnen.
Fast die Hälfte aller Bestellungen erfolgen mobil
Laut OuterBox war der mobile Datenverkehr 2015 genauso hoch wie der von Desktop-PCs, doch 2018 kamen erstaunliche 40% der Feiertagsumsätze direkt von Smartphones. 2020 wurden 43% der Black Friday / Cyber Monday-Verkäufe über mobile Endgeräte durchgeführt.
Eine schlechte Nutzererfahrung bedeutet das Aus für Ihren Shop
Noch eine erschreckende Statistik: 62% der Nutzer, die bereits schlechte Erfahrungen mit mobilem Shopping gemacht haben, werden sich danach woanders umschauen. Zumindest haben das Googles eigene Marktstudien ergeben – diese können Sie sich hier ansehen.
Mobile Seite oder App? Warum nicht beides?
Wenn wir über Mobile Shopping sprechen, sollten wir auch kurz auf den Unterschied zwischen In-App-Käufen und mobilen Websites bzw. Progressiven Web Apps (PWAs) eingehen.
Laut Google spielt es keine große Rolle, ob Sie über eine eigene App verkaufen oder dafür Ihre Website für mobile Geräte optimieren. Die beiden Optionen lassen sich immer weniger klar voneinander trennen. Am wichtigsten ist es, für schnelle Ladezeiten Ihrer Seite, ein ausgezeichnetes Nutzererlebnis und nützlichen Content zu sorgen.
Marketingkanäle – So sollten Sie Käufer unterstützen
Es gibt einen Grund dafür, warum Ladengeschäfte immer noch gut laufen: Kundenbetreuer und Verkäufer. Beide unterstützen die Kunden beim Einkauf, beraten sie persönlich (und ja, verkaufen ihnen auch manchmal zusätzliche oder weitere passende Produkte). Wie funktioniert das Ganze im digitalen Zeitalter?
Instagram ist ein wichtiges Tool zur Produktfindung
Da sie direkt von Facebook stammt, ist diese Statistik mit etwas Vorsicht zu genießen, aber anscheinend geben 83% der Nutzer an, dass sie Instagram nützlich fanden, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entdecken.
Das entspricht durchaus auch den Ergebnissen anderer Marketingunternehmen: Laut GlobalWebIndex neigen 70% der Instagram-Nutzer dazu, Online-Einkäufe über ihr Smartphone zu tätigen. Entsprechend gaben 44% der Instagram-Nutzer an, dass sie Social Media nutzen, um Markenrecherchen durchzuführen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Interaktionen zwischen Nutzern und Marken auf Instagram im Vergleich zu Facebook um das 10-Fache überwiegen.
Die Macht von Messaging-Apps
Live-Chats haben sich wirklich bewährt für Onlineshops. Laut Facebook selbst haben 61% der US-Nutzer in den vergangenen 3 Monaten einem Unternehmen direkt eine Nachricht geschickt in den 3 Monaten vor Veröffentlichung der Studie. Die Geschwindigkeit, Effizienz und Bequemlichkeit, ein Unternehmen direkt vom Handy oder Desktop aus zu kontaktieren, sind einfach unschlagbar.
Aber noch interessanter ist die Engagement-Rate durch Facebook Messenger, die viel höher zu sein scheint als über andere Kanäle. Es wird von einer 98%igen Öffnungsrate sowie einer 44%igen Klickrate berichtet, was um einiges mehr ist als bei E-Mail Newslettern und selbst dem eigenen Newsfeed.
Live-Chat und Chatbots für automatisierte Antworten
Auch wenn Chatbots beim Support hilfreicher sind als beim Kauf eines Artikels, meldet Narvar, eine Plattform für intelligente Kundenerlebnisse, dass die Bots von 29% der US-Onlinekäufer für Bestellungen genutzt werden.
Falls Sie bisher noch keinen Live-Chatbot eingerichtet haben: Es ist tatsächlich viel einfacher, als Sie vielleicht glauben.
E-Mail-Marketing befindet sich immer noch an der Spitze bei der Wiederherstellung von Warenkörben
Laut SaleCycle betrug die Warenkorbabbruchrate Ende 2020 weltweit 81%. Das sind ganz schön viele Bestellungen, die nicht abgeschlossen werden! Die drei Hauptgründe sind zu hohe Extrakosten, Umständlichkeit beim Erstellen eines Accounts oder ein komplizierter Bestellprozess.
Diese Punkte wurden dem Baymard Institute am häufigsten genannt und zeigen wieder einmal, dass ein reibungsloses Kauferlebnis höchste Priorität hat.
Doch wie können Sie diese abgebrochenen Warenkörbe wiederherstellen? Hierfür eignet sich E-Mail-Marketing immer noch am besten. Moosend (die zugegebenermaßen voreingenommen sein könnten) gibt an, dass die Öffnungsrate von Erinnerungs-E-Mails für verlassene Warenkörbe bei über 40% liegt!
Online-Betrug – Das schmutzige Geheimnis im E-Commerce
Zuletzt wollen wir noch auf ein paar Statistiken zu einem unerfreulichen Thema eingehen, nämlich der zunehmenden Menge an Betrugsfällen. Wenn man bedenkt, dass dieses Problem immer weiter zunimmt, hatten vielleicht auch Sie irgendwann schon einmal mit betrügerischen Nutzern zu tun. Die Zahlen weisen auf die folgende Entwicklung hin.
Rückbuchungen bleiben teuer
Die häufigste Art des Betrugs im Onlinehandel geschieht bei den sogenannten Chargebacks, hier teilen Kunden ihrem Kreditkartenunternehmen mit, sie hätten keinen Kauf getätigt. In der Regel ist das gelogen, die Kunden erhalten jedoch ein kostenloses Produkt sowie ihr Geld zurück und die Rückbuchungsgebühren bleiben an Ihnen hängen. Dies wird Online-Einzelhändler bis 2023 schätzungsweise 130 Milliarden $ kosten.
Man geht davon aus, dass Organisationen für jeden Euro, der bei einem Betrug verloren ging, letztendlich 3€ zahlen müssen.
Achtung ist geboten bei Rückgaben
Auch der Rückgabebetrug stellt ein wachsendes Problem dar. Viele Einzelhändler geben den großzügigen Rückgabebestimmungen von Amazon die Schuld (mehr dazu siehe oben).
Der Internetgigant hat es Kunden noch nie so leicht gemacht, Artikel zurückzusenden, die jedoch einige zu ihren eigenen Zwecken missbrauchen (z. B. „Wardrobing“, wo Käufer mit der Absicht, die Ware später zurückzugeben, Kleidung bestellen und sie lediglich einmal tragen).
Im UK gibt 1 von 5 Käufern zu, schon einmal solch einen Betrug begangen zu haben. Dies erklärt zum Teil, warum die Zahl der Retouren weiter steigt (und der Anteil laut Deloitte bis 2022 bei 10% liegen soll)
Kontoübernahmen nehmen ebenfalls zu
Bei einer Kontoübernahme (ATO) verwenden Betrüger die Konten Ihrer Kunden. Sie finden die Logindaten entweder über Phishing heraus oder kaufen sie im Darknet, nachdem diese geleakt wurden.
So oder so bedeutet das einen großen Schaden für Onlineshops, da sie nicht nur das Vertrauen ihrer Kunden verlieren, sondern auch viel Zeit und Anstrengung in den Kundensupport stecken müssen.
Auch wenn dies früher eher ein großes Problem beim Online-Gaming und bei Online-Wallets (virtuellen Brieftaschen) war, werden nun immer mehr Angriffe auf Onlineshops beobachtet, die 2019 für Einzelhändler entgangene Gewinne in Höhe von 9 Milliarden $ bedeutet haben.
2020 stiegen ATO-Attacken auf Online-Händler die physische Produkte verkaufen um erschreckende 378% an. Ziel dieser Betrugsfälle sind vermehrt Click & Collect-Käufe. Eine weitere Masche ist es online zu kaufen und die Waren im Ladengeschäft zurückzugeben.
E-Commerce-Statistiken 2022 – Wichtigste Ergebnisse
Welche Schlüsse können wir jetzt also aus der Datenlage ziehen? Wir geben Ihnen abschließend sechs umsetzbare Tipps mit, die Sie für Ihr eigenes Onlinegeschäft nutzen können:
- Sorgen Sie für ein möglichst nahtloses Benutzererlebnis: Von einem komplizierten Check-out bis zu strengen Rückgabebestimmungen: Käufer werden beim ersten Anzeichen einer Schwierigkeit zu Ihrer Konkurrenz wechseln.
- Seien Sie jedoch nicht zu sorglos: Betrüger haben es immer mehr auf kleine Onlineshops abgesehen, glauben Sie also nicht, dass sie Sie wegen Ihrer Größe nicht auf dem Schirm haben.
- Setzen Sie auf eine Kommunikation über mehrere Kanäle: Im Idealfall müssen Sie mit E-Mail-Marketing vertraut sein, Chatbots integrieren und dafür sorgen, dass Kunden ganz nach ihren Vorstellungen leicht mit Ihrem Unternehmen in Kontakt treten können.
- Bieten Sie flexible Versandlösungen an: viele Kunden vermeiden es weiterhin in Ladengeschäfte zu gehen. Aus diesem Grunde sollten Sie z.B. über Click & Collect-Lösungen nachdenken.
- Denken Sie weiterhin positiv: Wenn es einen Lichtblick bei all den Hindernissen gibt, die Besitzer von Onlineshops überwinden müssen, dann ist es die Tatsache, dass es keine Anzeichen für einen Abschwung im E-Commerce gibt. Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Nische zu finden, tolle Produkte zu verkaufen und Kunden damit glücklich machen können, erhöhen Sie die Erfolgschancen zu Ihren Gunsten.
Hoffen wir auf ein großartiges E-Commerce-Jahr 2022!
05.04.2022 – Kleinere Text-Updates, Update einiger Zahlen
Hinter den Kulissen dieses Artikels.
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